Geschichte

Standort Lugau

  1. 1920-1931

    Erste Wirtschaftsaktivitäten auf dem Gelände

    In Lugau wird ein Ziehereibetrieb errichtet. Die Kapitalbasis ist recht dünn und so muss das junge Unternehmen nach der Erstellung des Trafohauses und des Gleisanschlusses bereits Konkurs anmelden. 1925 wird mit dem Bau einer Schraubenfabrik begonnen, die sich aber auch nicht halten kann. 3 Jahre später wird der Standort von der Berliner Stanzmetall AG übernommen, welche mit Geldern der Stadt hier Automaten für die Schokoladenindustrie fertigen möchte. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise geht das Unternehmen 1931 konkurs.
  2. 1933-1945

    Firma Erich Lange

    Erich Lange übernimmt das Objekt und baut es zu einer Spezialmaschinenfabrik um. Durch eine drohende Pleite erfolgt die Einrichtung einer Blankstahlzieherei mit einer Ziehbank. Das Objekt besteht aus dem Hauptgebäude, einer Zieherei und 2 Dieselmotoren. Er stellt 8 Arbeiter zur Fertigung von Blankstahl und Automatenstahl ein. Das Unternehmen floriert und übersteht den Weltkrieg.
  3. 1945-1963

    Präzisionszieherei und Maschinenfabrik (PRÄMA) Lugau

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Lange enteignet. Die Firma wird als VEB weitergeführt und erhält den Namen PRÄMA (Präzisionszieherei und Maschinenfabrik) Lugau.

    1949 erfolgt die Übernahme der städtischen Lehrwerkstatt mit 186 Lehrlingen und die Gründung der Betriebssportgruppe "Adolph Hennecke", später BSG "Stahl".

    1951 wird im Zuge der Branchebereinigung der Maschinenbau ausgegliedert und stattdessen der grundsätzliche Ausbau zur Zieherei verfügt. Der Betrieb nennt sich ab diesem Zeitpunkt VEB Ziehwerk Lugau. Bis dahin wurden vor allem Fräsmaschinen, unlegierter Stabstahl sowie gezogene Rohren aller Profilarten und daneben Konsumgüter wie Bügeleisen, Ofenhaken, Gepäckträger, Zaunriegelhalter, Jauchepumpen, und Abkreidemaschinen produziert.

    Die Belegschaft umfasst 1953 163 Mann und es werden 18.302t Automatenstahl und 837t Rohre produziert. Ab 1963 kommt es zum Ausbau der Edelstahlzieherei und deshalb zur Aufstellung der ersten Drahtziehmaschine.

  4. 1964-1992

    Angliederung an das Edelstahlwerk Freital

    Am 01.01.1964 erfolgt Angliederung an das Edelstahlwerk Freital. Die Bezeichnung lautet nun: VEB Edelstahlwerk 8.Mai 1945 Freital Werk II – Edelstahlzieherei Lugau (Erzgeb). Die Jahre bis zur Wiedervereinigung sind geprägt von wachsenden Kapazitäten in der Drahtfertigung und dem Aufbau einer neuen Produktlinie: Kaltwalzen. Es folgt eine permanente Weiterentwicklung in diesen beiden Geschäftsbereichen. Den personellen Höchststand kann Lugau 1989 vermelden: 1150 Menschen sind zu diesem Zeitpunkt im Werk beschäftigt.
  5. seit 1993

    BGH Lugau

    Mit der deutschen Einigung begann für Lugau eine schwierige Zeit. Es war unklar, ob das Werk beim Edelstahlwerk bleiben sollte oder doch besser eigene Wege geht. Von Seiten der Treuhand wurde auch über eine Werksschließung nachgedacht. Die Rettung kam im Oktober 1992, als Rüdiger Winterhager das Freitaler Edelstahlwerk und zugleich auch den Lugauer Standort übernimmt. Mit der Übernahme beginnt auch die Sanierung des Standortes, die fast 15 Jahre dauern soll. Es wird ein Schälzentrum aufgebaut, die Drahtbeize erneuert und Hochleistungsdrahtziehmaschinen angeschafft. Die Gebäude werden saniert und auch die Altlasten im Boden werden beseitigt. 2014 wird die Kaltwalzenfertigung nach 4 Jahrzehnten endgültig eingestellt. Die Entscheidung fiel der Geschäftsführung nicht leicht, aber das immer unbeständigere Geschäft in diesem Segment machte die Entscheidung unumgänglich.
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